Blütenkunst für unvergessliche Momente
Die Welt der Hochzeits- und Eventfloristik ist voller Nuancen, die auf den ersten Blick kaum auffallen, aber in der Praxis entscheidend sind. Ein unterschätzter Unterschied ist der
zwischen floraler Dekoration und floraler Inszenierung. Dekoration füllt Räume, während Inszenierung Geschichten erzählt und Emotionen weckt. Doch genau hier scheitern viele
traditionelle Ansätze – sie setzen auf feste Regeln und vorgefertigte Konzepte, die kaum Raum für Individualität lassen. Warum sollte man bei einem so persönlichen Ereignis wie
einer Hochzeit nach Schema F arbeiten? Unsere Herangehensweise hinterfragt diese starren Strukturen und fordert stattdessen, die floralen Möglichkeiten aus einer ganz neuen
Perspektive zu betrachten – intuitiver, mutiger, ja, fast schon spielerisch. Wer profitiert davon? Insbesondere jene, die bereits im kreativen oder gestalterischen Bereich arbeiten
– sei es als Florist:innen, Eventdesigner:innen oder sogar als Innenarchitekt:innen. Sie wissen, dass es nicht nur um "schön" geht, sondern um Bedeutung. Nehmen wir ein Beispiel:
Ein Brautstrauß. Ist er nur ein hübsches Accessoire oder ein Spiegel der Persönlichkeit der Braut? Das traditionelle System beantwortet diese Frage oft nicht, weil es bloß in
Kategorien wie Trends oder Techniken denkt. Aber wer sich wirklich damit auseinandersetzt, erkennt, dass ein Strauß auch ein emotionaler Anker sein kann, der einen Moment einfängt
und für immer bewahrt. Und genau das ist der Unterschied – es geht nicht nur um Blumen, sondern um Wirkung.
Das Training im Bereich Hochzeits- und Eventfloristik ist in klar strukturierte Module unterteilt, die jeweils spezifische Themen und Techniken behandeln. Zum Beispiel gibt es ein
Modul, das sich ausschließlich auf die Gestaltung von Brautsträußen konzentriert – von der Auswahl der Stiele bis zum Binden mit Seidenband. Ein anderes Modul widmet sich den großen
Installationen, wie einer Hängeinstallation für eine Decke. Diese Abschnitte sind logisch aufgebaut, aber manchmal fühlt es sich fast wie ein Sprung zwischen den Themen an, was das
Lernen überraschend lebendig macht. Vielleicht auch ein bisschen chaotisch. Die Methodik dahinter – und das merkt man schnell – ist praxisnah und darauf ausgelegt, die Teilnehmer
aktiv einzubinden. Anstatt nur Videos anzusehen, werden die Teilnehmer ständig ermutigt, parallel mitzuarbeiten. Hands-on. Es gibt auch immer wieder kleine Herausforderungen, wie
die Aufgabe, mit nur drei Blumen und etwas Grün einen Tischschmuck zu entwerfen. Das klingt vielleicht simpel, aber genau da zeigt sich, wie viel man mit wenig Material machen kann.
Manchmal wird auch einfach ein Beispiel gezeigt, ohne dass die Technik erklärt wird. Warum? Damit man selber experimentiert. Das ist nicht immer einfach, aber genau dadurch bleibt
das Gelernte hängen. Ein Dozent meinte mal, dass Floristik nicht nur Technik ist, sondern auch ein Gefühl. Das wirkt erst kitschig, aber wenn man mal drei Stunden an einer Girlande
gearbeitet hat und merkt, dass sie irgendwie nicht „stimmt“, versteht man, was er meint.